Ein Wurmkomposter – auch bekannt als Wurmfarm, Wurmvase oder Wurmkiste – ist eine nachhaltige Möglichkeit, Küchenabfälle in nährstoffreichen Humus zu verwandeln. Geeignet für den Innen- und Außenbereich, bietet er eine ökologische Alternative zur herkömmlichen Kompostierung und trägt aktiv zur Müllvermeidung und Bodenverbesserung bei.
Zwei Funktionsweisen sind grundlegend zu unterscheiden:
- Eine Wurmvase ist ähnlich einem Tontopf (selten auch eine Kiste) und wird in die Erde eingegraben. Sie ist daher kaum sichtbar und kann in Garten, Gewächshaus und Hochbeet, aber eben nur im Freien eingesetzt werden.
- Eine Wurmfarm oder Wurmkiste ist ähnlich einer Box und wird auf einem Balkon, im Garten oder in der Wohnung aufgestellt. Teilweise können diese auch als Sitzbank genutzt werden.


Was ist ein Wurmkomposter?
Im Inneren der Wurmkomposter leben spezielle Kompostwürmer, meist Eisenia fetida (Mistwürmer), die organische Abfälle wie Gemüseschalen, Kaffeesatz, Pappe oder Teebeutel zersetzen. Das Ergebnis ist hochwertiger Wurmhumus und ein flüssiger Dünger, der sogenannte „Wurmtee“, der Pflanzen optimal versorgt.
Für den Innenbereich sind Wurmkisten mit integriertem Belüftungssystem und Auslaufschutz besonders praktisch – sie verhindern Geruchsbildung und ermöglichen eine hygienische Nutzung auch in der Küche oder im Keller. Für den Außenbereich bieten größere Behälter eine effizientere Verarbeitung größerer Mengen organischen Materials, sind aber temperatur- und wetterabhängig.
Im Außenbereich kann man auch Wurmvasen verwenden. Diese sind dann eher wie eine „Futterstelle“ für die Kompostwürmer zu verstehen, denn die Würmer können hierbei im gesamten Erdreich rund um die Wurmvase leben und kommen lediglich verlässlich zur Wurmvase, um hier zu futtern.
Eine Wurmvase ist ähnlich einem Tontopf mit Löchern oder Schlitzen in den Wänden. Die Wurmvasen werden vollständig in die Erde eingegraben. Nur die Öffnung schaut aus der Erde heraus, damit man den Bioabfall hineingeben kann. Ein Umschichten oder Verteilen von Kompost ist hierbei nicht nötig, da dies die Würmer automatisch selbst übernehmen und den entstehenden Dünger in dem Erdreich rund um die Wurmvase verteilen.
Vorteile eines Wurmkomposters:
- Umweltfreundliche Abfallverwertung und Reduktion von Biomüll
- Gewinnung von nährstoffreichem Dünger für Pflanzen
- Kompakte Bauweise erlaubt Einsatz auch in Wohnungen
- Förderung des natürlichen Kreislaufs
- besonders Kinder können hierdurch natürliche Prozesse erleben und erlernen
Nachteile, die zu beachten sind:
- Eingeschränkte Abfallarten (z. B. kein Fleisch, keine Zitrusfrüchte)
- Regelmäßige Pflege und Kontrolle erforderlich
- Empfindlichkeit gegenüber Temperaturen (besonders draußen im Winter)
- Nicht jeder empfindet die Nähe zu Würmern als angenehm
Beim Einsatz einer Wurmvase treffen die Punkte 2-4 eigentlich nicht zu, da sich die Würmer ganz natürlich im Erdreich aufhalten. Sie ziehen sich also z.B. im Winter in tiefere Erdschichten zurück, kommen im Frühling wieder zurück und regulieren so im Sommer auch ihre Temperatur.
Allgemein
Bei der Nutzung einer Wurmfarm ist das Tierwohl ein zentraler Aspekt: Die Würmer benötigen ausreichend Feuchtigkeit, Belüftung und einen ausgewogenen Mix aus Futterstoffen. Eine Überfütterung oder falsche Materialwahl kann Stress oder gar das Verenden der Würmer verursachen. Daher sollte der Komposter regelmäßig kontrolliert und die Lebensbedingungen artgerecht gestaltet werden. Der Komposter darf nicht in direkter Sonne stehen, muss vor Frost geschützt sein und sollte weder austrocknen noch zu nass werden.
Zusammenfassend ist ein Wurmkomposter eine sinnvolle und tierfreundliche Methode der Kompostierung – besonders für umweltbewusste Haushalte, die selbst im urbanen Raum einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten.
Im Internet sind Wurmvasen und Wurmkisten in verschiedensten Ausführungen erhältlich. Auch Anleitungen zum Selbstbau und Videos, wie sie funktionieren, findet man dort in großer Zahl.
Ich persönlich bevorzuge den Außenkomposter, da sich die Tiere dort in einer natürlicheren Umgebung befinden und sich ihren Lebensraum besser mit anderen Bodenlebewesen teilen können. Dies fördert nicht nur das Wohlbefinden der Würmer, sondern auch die ökologische Vielfalt direkt vor der Haustür.
🪱 So funktioniert die Kompostierung im vergrabenen Wurmkomposter im Garten:
Ein vergrabener Wurmkomposter arbeitet still und effektiv unter der Erde – eine geniale Lösung, um Küchenabfälle direkt im Garten in nährstoffreichen Humus zu verwandeln.


🌱 Schritt-für-Schritt -Ablauf der Kompostierung
- 1. Organische Abfälle einfüllen: Obst- und Gemüseschalen, Kaffeesatz, Teebeutel, zerkleinerte Kartonstücke und andere bioabbaubare Materialien gelangen in den Komposter über eine Einfüllöffnung.
- 2. Würmer übernehmen die Arbeit: Kompostwürmer (meist Eisenia fetida) siedeln sich im Behälter an und beginnen sofort mit dem Zersetzen der Abfälle. Sie fressen organisches Material und scheiden sogenannte Wurmhumus aus – extrem nährstoffreich!
- 3. Mikroorganismen wirken mit: Neben den Würmern sind auch Bakterien und Pilze beteiligt, die beim Abbauprozess helfen und die Kompostierung beschleunigen.
- 4. Feuchtigkeits- & Luftregulierung: Belüftungslöcher sorgen für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr; eine Drainageschicht am Boden schützt vor Staunässe und hilft überschüssige Flüssigkeit („Wurmtee“) abzuführen.
- 5. Wanderung ins umliegende Erdreich: Durch kleine Öffnungen können die Würmer bei Bedarf in die angrenzende Erde wandern und dort ebenfalls zur Bodenverbesserung beitragen. Das macht den Komposter besonders nachhaltig.
- 6. Reifer Kompost entsteht: Nach einigen Wochen bis Monaten entsteht im unteren Bereich ein dunkler, krümeliger Kompost, der direkt ins Beet oder Pflanzkübel eingebracht werden kann.
🌻 Vorteile dieser Methode
- Keine Geruchsbildung
- Direkte Verbesserung des Gartenbodens
- Weniger Arbeit beim Entleeren
- Ideal für naturnahe Gärten
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